version 1.11.5 (2024-12-13)
Dieses Handbuch gibt eine kurze Einführung in die wichtigsten Bestandteile von Cocoda. Die Webanwendung zur Erstellung und Verwaltung von Mappings zwischen Wissensorganisationssystemen (Klassifikationen, Normdaten, Thesauri…) wird als Teil des Projektes coli-conc an der Verbundzentrale des GBV (VZG) gepflegt. Die Anwendungsfälle von Cocoda reichen vom Mapping eigener Systematiken auf etabliertere Vokabulare über die Erstellung von Mappings zur Verbesserung des Retrieval in Katalogen und Discovery-Systemen bis hin zur Sammlung von Mappings in Wikidata als zentralem Normdaten-Hub.
Unter https://coli-conc.gbv.de/cocoda/ sind mehrere Anleitungen, Screencasts sowie unterschiedlich konfigurierte Instanzen von Cocoda verlinkt, darunter:
Je nach Konfiguration der Cocoda-Instanz können einige der hier beschriebenen Features nicht verfügbar sein.
Empfohlen wird als Browser Firefox oder Chromium und ein Bildschirm mit mindestens Full HD-Auflösung (1920×1080). Die Benutzeroberfläche lässt sich über die Einstellungen anpassen; unter Anderem kann die Sprache geändert werden.
Die Menüleiste enthält (je nach Konfiguration):
Der restliche Bildschirm ist in drei Bereiche mit mehreren Komponenten aufgeteilt:
Beim Start von Cocoda sind zunächst nur die Komponenten zur Vokabularauswahl geöffnet während in der Mitte allgemeine Hinweise angezeigt werden. Die Größe einzelner Komponenten lässt sich mit den Punkten bzw. ändern, das Minimieren-Icon blendet eine Komponente aus. Darüber hinaus haben einige Komponenten rechts unten Icons zur:
Grundsätzlich verwaltet Cocoda keine eigenen Benutzeraccounts. Die Einstellungen werden daher auch nur im Browser gespeichert. Zum Login können vorhandene Accounts bei externen Diensten verwendet werden:
Diese externen Accounts heißen in Cocoda Identitäten. Die jeweils ausgewählte Identität und der dazugehörige Nutzername werden nach erfolgreichem Login in der Menüleiste angezeigt und können dort gewechselt werden. Weitere Details sind in den Einstellungen unter “Account” einsehbar. Ob und mit welcher Identität Cocoda Nutzerbeiträge öffentlich einsehbar abspeichert, können Nutzer selber entscheiden:
Die gespeicherten Accountdaten können auf der Account-Seite unten unter “My Data” eingesehen werden. Mit “Delete User Account” können diese Daten unwiderruflich aus unserer Datenbank gelöscht werden. Dies gilt nicht für Daten, die in Zusammenhang mit diesen Accountdaten stehen (Mappings, Bewertungen, etc.).
Sollen Mappings überhaupt nicht öffentlich einsehbar sein, können Mappings auch ohne Login lokal im eigenen Browser gespeichert werden. Diese Funktion ist der Übersichtlichkeit halber in einigen Cocoda-Instanzen allerdings abgestellt.
Cocoda bietet einen einheitlichen Zugang zu einer Vielzahl von Vokabularen wie Ontologien, Klassifikationen, Taxonomien und Terminologien aus verschiedenen Datenquellen. Ein Vokabular ist eine organisierte Sammlung von Konzepten mit zusätzlichen Informationen über das Vokabular. Ein Konzept ist ein individuelles Objekt wie eine Person, einen Ort oder ein Thema. Die meisten Konzepte haben eine eindeutige Notation und Bezeichnung und eine einzigartige URI, um sie identifizieren zu können.
Cocoda empfiehlt alle Vokabulare, im Basic Register of Thesauri, Ontologies & Classifications (BARTOC) zu registrieren und dessen IDs zu verwenden, um eindeutig auf einzelne Vokabulare zu verweisen. Die Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) ist beispielsweise ein Vokabular des Typs Universelle Bibliotheksklassifikation, das von OCLC veröffentlicht und in BARTOC mit der URI http://bartoc.org/en/node/241 registriert wurde.
Die Anzeige von Vokabularen und Konzepten auf der linken bzw. rechten Seite besteht aus Komponenten für:
Die Auswahl eines Vokabulars ist per Titelsuche und über die Vokabular-Liste möglich. Über das Filter-Icon kann die Liste nach Quelle, Sprache, Vokabular-Typ, Favoriten und nur Vokabularen mit Konzepten eingeschränkt werden. Ist das Filter-Icon mit einem Punkt markiert, so ist ein Filter aktiv. Mit der Pflanze lässt sich ein Vokabular als Favorit aus- bzw. abwählen. Die Favoriten werden immer zuerst angezeigt. Nach Auswahl eines Vokabulars erscheint ein Suchfeld und es werden Informationen über das Vokabular angezeigt. Mit dem Kreuz hinter dem Vokabularnamen lässt sich das Vokabular abwählen. Zum schnellen Zugriff auf die Vokabularauswahl gibt es die Tastaturkürzel Ctrl+Shift+f
(links) und Ctrl+Shift+g
(rechts).
Diese Komponente zeigt Vokabular-Informationen wie Identifier, Erstellungsdatum, Lizenz, Herausgeber, Vokabulartypen und Datenquelle an. Wenn die Baumansicht minimiert ist, werden hier außerdem die Oberkonzepte angezeigt. Der Link auf vorhandene Mappings öffnet die Mapping-Suche.
Im Suchfeld lassen sich Konzepte per Notationen oder Bezeichnung suchen. Die Komponente lässt sich so konfigurieren, dass bei Auswahl eines Konzepts auf der gegenüberliegenden Seite automatisch dessen Benennung im Suchfeld eingetragen wird. Einige Vokabulare bieten die Filterung nach Konzept-Typ an: neben dem Suchschlitz steht dann ein Filter-Icon . Zum schnellen Zugriff auf die Konzeptsuche gibt es die Tastaturkürzel Ctrl+f
(links) und Ctrl+g
(rechts).
Es können auch Konzepte ausgewählt werden, auch wenn es im betreffenden Vokabular kein Konzept mit der eingegebenen Notation gibt. Dazu muss nach einer syntaktisch korrekten Notation gesucht werden. Solche unbekannten Konzepte werden mit einem roten Punkt (•) gekennzeichnet.
Nach Auswahl eines Konzepts werden statt Vokabulardetails Informationen zum ausgewählten Konzept angezeigt. Neben Ober- und Unterklassen werden folgende Tabs mit Informationen angezeigt (falls vorhanden):
Der Stern fügt das Konzept zur Schnellauswahl-Liste hinzu bzw. entfernt es daraus. Das Plus-Zeichen dient dazu das Konzept in den Mapping-Editor zu übernehmen. Der Pfeil wählt das nächste Konzept in der Baumansicht oder aus der aktuell ausgewählten Liste aus. Zum schnellen Wechsel gibt es für diese Aktion die Tatstaturkürzel Alt+n
(links) und Alt+m
(rechts).
Neben der Browsing-Möglichkeit über Vokabulardetails und Konzeptdetails wird bei monohierarchischen Vokabularen eine Baumdarstellung angeboten.
Statt der Baumansicht können über ein Popup die Liste von Schnellauswahl-Konzepten sowie je nach Konfiguration weitere Konzept-Listen ausgewählt werden. Die Aktualisierung zusätzlicher Listen erfolgt erst durch Neu-Laden mit dem Aktualisieren-Icon .
Die Hauptaufgabe von Cocoda liegt in der Erstellung, Bearbeitung, Suche und Bewertung von Mappings. Ein Mapping ist eine gerichtete Verbindung zwischen einem Konzept und einem oder mehreren Konzept(en) aus einem anderen Vokabular. Zur Auswahl, Erstellung und Bearbeitung von Mappings werden in der Mitte der Benutzeroberfläche zwei Komponenten angeboten:
Mappings können außerdem je nach Konfiguration mit Bewertungen versehen werden. Mappings und Bewertungen können in verschiedenen Mapping-Datenbanken gespeichert werden.
Der Mapping-Editor dient der detaillierten Bearbeitung eines Mappings. Dazu können Konzepte per Drag und Drop in den Mapping-Editor gezogen oder mit dem Plus-Icon von der linken oder rechten Seite übernommen werden. Zur Übernahme des jeweils ausgewählten Konzepts gibt es außerdem Tastaturkürzel (Ctrl+a
bzw. Ctrl+d
). Mit dem Kreuz kann ein Konzept wieder entfernt werden.
In den Einstellungen des Editors kann festgelegt werden nur 1-zu-1 Mappings zu erlauben; ansonsten kann ein Konzept auch auf eine Kombination mehrerer Zielkonzepte gemappt werden (UND-Verknüpfung). Für mehrere alternative Zielkonzepte (ODER-Verknüpfung) sollten stattdessen mehrere Mappings angelegt werden. Darüber hinaus sind Null-Mappings möglich wenn ein Konzept keine Entsprechung im Ziel-Vokabular hat.
In der Mitte des Editors kann die Relation des Mappings ausgewählt werden. Folgende Mapping-Relationen stehen zur Auswahl:
Rechts unten kann je nach Berechtigung eine Konkordanz ausgewählt werden, in die das Mapping gespeichert werden soll. Links unten wird angezeigt, ob und in welcher Datenbank ein Mapping gespeichert wurde bzw. gespeichert werden soll. Am unteren Rand des Editors stehen folgende Aktionen bereit:
Ctrl+s
)Ctrl+Shift+c
)Nach dem Speichern wird der Editor geleert, um ein Überschreiben des gespeicherten Mappings zu vermeiden; dieses Verhalten kann in den Einstellungen des Editors geändert werden.
Falls für die ausgewählte Kombinationen von Quell- und Zielvokabular Hinweise zum Mappingvorgang konfiguriert sind, werden diese über ein Hilfe-Info aufrufbar.
Der erste Bereich der Mapping-Browser-Komponente listet Konkordanzen auf, in denen Mappings koordiniert gesammelt wurden.1 Die Konkordanzen können nach Quell- und Zielvokabular und nach Herausgeber gefiltert werden. Das Link-Icon öffnet die Mapping-Suche mit Filter auf der jeweiligen Konkordanz. Je nach Berechtigung lassen sich neue Konkordanzen mit anlegen und mit bearbeiten. Über das Info-Icon erhält man alle Informationen zur Konkordanz.
Die Mapping-Suche bietet eine Metasuche nach Mappings in vorhandene Datenquellen. In der ersten Zeile des Suchformulars können folgende Filter angegeben werden:
Vokabulare und Konzepte lassen sich auch per Drag & Drop in die Suchfelder eintragen.
Mit dem Schloss-Icon bzw. kann festgelegt werden, dass immer automatisch das per Vokabularauswahl gewählte Quell- bzw. Zielvokabular verwendet werden soll. Über das Filter-Icon werden weitere Suchmöglichkeiten angeboten:
Sollte die Suche keine oder zu wenige Ergebnisse liefern kann es sein dass zu viele Filter gesetzt sind. Der Leeren-Button setzt alle Filter zurück. Das Share-Icon beinhaltet die URL auf die aktuelle Suche um diese als Bookmark zu speichern oder weiterzugeben.
Die Ergebnisliste der Mapping-Suche ist nach Datenquellen unterteilt und entspricht der Ansicht im Mapping-Navigator. Die einzelnen Quellen können durch Klick auf ihren Namen ein- und ausgeblendet werden.
Im Mapping-Navigator werden aus verschiedenen Datenquellen Mappings und Mapping-Vorschläge angezeigt die zu den links bzw. rechts ausgewählten Konzepten passen. Zu welchen Konzepten und Vokabularen Mappings im Navigator berücksichtigt werden sollen, kann in den Einstellungen festgelegt werden. Die einzelnen Datenquellen lassen sich durch Klick auf ihre Kürzel ein- und ausblenden. Datenquellen, in die geschrieben werden kann, sind mit einem Stift markiert. Zu jedem Mapping bzw. Mapping-Vorschlag werden angezeigt:
Sowie je nach Einstellungen:
Für jedes Mapping oder Mapping-Empfehlung gibt es auf der rechten Seite einige Aktionen, die ausgewählt werden können:
Eine Datenbank ist eine individuelle Datenquelle über Vokabulare, Konzepte, Mappings usw. Als Beispiel dient die öffentliche Konkordanz-Datenbank, mit allen Konkordanzen und Mappings, die im Laufe des coli-conc-Projektes gesammelt wurden. Datenbanken können über den Reiter Mapping-Navigator konfiguriert werden. Der Technische Zugang zu diesen Datenbanken wird durch Provider sichergestellt.
Einige Datenbanken können im Mapping-Browser an- und ausgeschaltet werden, um ihre Mappings zu verbergen.
Grundsätzlich sind zwei Arten von Bewertungen möglich, wobei es von der Konfiguration abhängt, wer welche Bewertungen abgeben kann:
Zustimmungen und Ablehnungen werden als +1
bzw. -1
gewertet und in ihrer Summe angezeigt. Bei Bestätigungen reicht eine Bewertung damit statt der Summe ein Haken angezeigt wird. Alle Bewertungen erfolgen benutzerbezogen. Es ist also einsehbar, wer wann welche Bewertung abgegeben hat. Eigene Bewertungen können wieder entfernt werden.
Ein Klick auf den Benutzernamen in der Menüleiste öffnet die Einstellungen. Darüber hinaus können einige Komponenten mit dem Icon konfiguriert werden. Da Cocoda keine Benutzeraccounts verwaltet, werden die Einstellungen nur lokal im Browser gespeichert. Die Einstellungen sind in verschiedene Bereiche unterteilt:
Cocoda greift als reine Webanwendung auf alle Informationen über Web-Schnittstellen (APIs) zu. Die Daten und API-Aufrufe sind jeweils über das Quelltext-Icon erreichbar. Die je nach Instanz konfigurierten Datenquellen sind in den Einstellungen einsehbar.
Mapping-Datenbanken dienen der Speicherung von Mappings und Bewertungen. Die jeweils ausgewählte Datenbank ist farblich hinterlegt und kann über die Einstellungen oder durch Klick auf den Namen der Datenbank im Mapping-Browser ausgewählt werden. Die meisten Instanzen enthalten diese Datenbanken:
Vokabulare und Mapping-Vorschläge können per JSKOS-API, per Skosmos-API und per OpenRefine Reconciliation API in eine Cocoda-Instanz eingebunden werden. Das Hinzufügen weiterer Datenquellen über die Benutzeroberfläche ist bislang nicht möglich.
Zum Export von Daten aus Cocoda verwenden Sie das Quelltext-Icon . Die JSKOS-Daten können in verschiedenen Formaten wie CSV und JSON heruntergeladen werden. Teilweise stehen auch API-Aufrufe zum Abruf der Daten bereit.
Zusätzliche Vokabulare, Mappings und Mapping-Vorschläge können durch entsprechende Konfiguration einer Cocoda-Instanz in die Anwendung eingebunden werden. Bitte setzen Sie sich bei Fragen dazu mit uns in Verbindung (http://coli-conc.gbv.de/contact/).
Der Massenimport von Mappings ist über die Weboberfläche bislang nur in der Datenbank L Lokal möglich.
Weitere Informationen, Anleitungen, Screencasts u.v.m. finden sich über die Projekthomepage https://coli-conc.gbv.de/. Für Fragen und Rückmeldungen zur Software benutzen Sie am Besten den GitHub IssueTracker.
Die in Cocoda verwendeten Icons stammen von fontawesome und sind unter CC BY 4.0 lizensiert.
Siehe auch http://coli-conc.gbv.de/concordances/ für eine Übersicht↩︎